kurzes Update: nächtliche Rauschefahrt

Nach gebührender Feier unserer Leistungen bei der MDHC haben wir uns satte 8 Stunden Schlaf gegönnt und gestern gegen kurz nach acht Uhr morgens aus Sonwik ausgelaufen um uns nach Warnemünde zu verholen.

Unter Gennaker konnten wir die gesamte Innenförde segeln, auf der Aussenförde wechselten wir dann auf den großen Spi (zunächst hatte sich der Skipper geirrt und fälschlicherweise den kleinen Spi rausgeholt und gesetzt).
Diese Besegelung hat uns dann – mit Ausnahme einer ca. 2-stündigen Pause nachmittag wo der Wind komplett abflaute – bis nach Warnemünde begleitet. Es war wirklich schönes Segeln, 160 Grad Windeinfall und mit Spitzengeschwindigkeiten von 11 Knoten und im Schnitt 6-7 Knoten erreichten wir unser Ziel deutlich früher als angenommen: heute morgen um 06:00 haben wir im Yachthafen Alte Düne festgemacht.

Wir haben jetzt ein paar Stunden Schlaf getankt, werden nun das Schiff aufklaren, versuchen einen Ersatz für die gebrochene Bugsprietgabel zu kriegen (sonst muss der Schrubber dran glauben) und uns dann in den Hafen Mittelmole verholen. 18:00 Uhr ist Steuermannsbesprechung, dann geht’s morgen früh auch schon wieder los. Momentan sind eher flaue Winde angesagt, dafür wäre der Rückweg nach Kiel mit 25-30 Knoten dann überproportional gut “beweht”.
Mal schauen wie es weitergeht.

Doublehand Challenge: erster und zweimal letzter

Die Überschrift liest sich wie das Ergebnis einer Regatta mit mehreren Wettfahrten doch handelte es sich hierbei um nur eine Wettfahrt, in der wir aber gleich mit drei “Titeln” gekürt wurden. Doch erstmal der Reihe nach.

Gestern nachmittag schlugen wir in Flensburg bei brütender Hitze auf und so kam die Badegelegenheit zum Reinigen des Unterwasserschiffs gelegen. Mit Schrubber und Schwamm bewaffnet wurde der Rumpf so gereinigt das scaprat wie neu aussah.
Anschließend wurde das Schiff noch von ca. 80kg unnötiger Ausrüstung, Proviant usw. befreit die wir netterweise bei Sven zwischenparken durften, dann kam die Skipperbesprechung mit der Ankündigung einer sehr flauen Nacht, und dann ging es auch schon los.

Ca. 30 Sekunden vor dem Start mussten wir Wegerecht geben, die darauffolgende Wende führte dazu dass wir ersteinmal ohne Fahrt im Wind trieben und nervenzerreissende Sekunden vergingen bis wir wieder in Richgtung Startlinie unterwegs waren, mit 2-3 Sekunden nach dem Knall waren wir aber eigentlich dann doch recht gut gestartet.
Es folgte eine Kreuz in der Flensburger Innenförde bei der wir sehr viel Raum auf größere Schiffe gut machen und u.a. X-332 und ähnliche Kandidaten hinter uns lassen konnten. Bei Kegnaes verließ uns dann aber das Glück und während vor uns das Feld um die Ecke ging hangelten wir uns von Patch zu Patch.

Als wir den Eingang der Aussenförde erreicht hatten schlief der Wind vollkommen (!) ein und wir trieben 3-4 Stunden mehr oder minder auf der Stelle. Gegen vormittag kam dann ein Westwind mit dem wir unter Spi in unserer Paradedisziplin rausfuhren. Leider können wir bei 5kn achterlich unsere Gleitfähigkeiten nicht zeigen so daß wir selbst auf diesem Stück von größeren Schiffen überholt wurden.

Es folgte eine Kreuz zurück über die Sonderburg-Bucht in die Innenförde und zurück nach Sonwik. Dank einer Bahnverkürzung blieb uns die Up-&Down-Strecke erspart.

In der Innenförde wehte es uns nun mit 16kn im Schnitt entgegen, wir wechselten auf die Fock, unsere Konkurrenz war schon nicht mehr sehen. Mit dem Regattafeld eines Klassikertreffens aus 12ern, 8ern und mitten in einem Drachen-Feld kreuzten wir Sonwik entgegen.

Kurz vor dem Ziel dann noch eine Überraschung: eine Gruppe von ca. 6 Schweinswalen tauchte vor und hinter dem Schiff auf, für uns eine Premiere, und dann auch noch in der Innenförde!
Gegen 17:06 überquerten wir dann die Ziellinie und wurden von einem Regatta-Mitarbeiter der im Sprint zur Mole kam abgeschossen.

Bei der Siegerehrung klärt sich nun die Überschrift auf. Da Dirk mit pogolino nicht antrat und Gregor (dem wir bei der ersten Kreuz bereits ca. 20-30 Minuten abgenommen hatten) mit der pasja in der Nacht aufgab waren wir gleichzeitig erster und letzter in unserer Klasse der Minitransats. Zudem waren wir “last ship home”, wir kamen ca. 45 Minuten nach dem vorletzten, einer X312 an. Für diese kuriose Kombination wurden wir mit einem Sonderpreis in Form eines Elektro-Aussenborders bedacht – der mache keinen Lärm und so wären wir beim nächsten Mal schneller. Ein wirklich witziger Preis und so saßen wir beim abendlichen Bierchen mit dem Aussenborder auf dem Schoß.

Jetzt wird gefrühstückt, dann geht es gleich los nach Warnemünde: morgen abend um 18 Uhr ist Steuermannsbesprechung für Rund Bornholm und da wollen wir dabei sein.

Die besten Grüße von
Marten & Chris