Rennvorbereitung Pornichet Select 6.50

In knapp drei Woche beginnt für mich das erste Rennen dieser Saison: das Pornichet Select 6.50 das vom Segelclub CNBPP in Pornichet La Baule ausgerichtet wird und am 12. April um 13 Uhr startet.
Es ist auch gleichzeitig das erste Einhandrennen der Saison an der französischen Atlantikküste. Als kleine Einstimmung darauf hier schon mal eine Einführung in das Rennen.

Route des Pornichet Select
Nach dem Start in der Bucht von Pornichet steht auf dem Weg nach Nordwesten gleich die erste Entscheidung an ob man den “Kanal” zwischen der Belle Île und der Halbinsel Quiberon (sowie den südlich davon gelagerten Inseln Houat, Hoedic und vielen vielen Felsen) befährt oder ob man sich zwischen besagten Inseln und dem Festland hält um dort ggf. dem Gegenstrom zu entgehen und auf weniger Welle zu treffen.
Danach rundet man vermutlich nachts den Leuchtturm Birvideaux der einsam im Wasser nördlich der Belle-Île steht und macht sich auf den langen Weg nach Süden.
Hier stellt sich nun die nächste Frage denn sowohl in Luv als auch in Lee der Belle-Île findet sich gerade in den Morgenstunden häufig ein ausgewachsenes Flautenloch. Die Insel weit zu umfahren ist aber ein ziemlicher Umweg und daher nicht ganz ohne Risiko. Wir passieren die Belle-Île wahrscheinlich noch nachts, ein spektakulärer Anblick der Insel links von sich und die Lichter der teilnehmenden ca. 60 Boote davor.

Am Morgen des 2. Tages muss man noch einmal einige Stunden aufpassen weil die Schifffahrtsrouten nach Nantes zwischen Belle-Île und der Île d’Yeu hindurch führen. Idealerweise mittags des zweiten Tages lässt man dann die Île d’Yeu links liegen und wird Nachmittags oder Abends des zweiten Tages die Kardinaltonne Nouche-Sud vor Les Sables d’Olonne runden. In 2013 war der Weg von der Île d’Yeu nach Les Sables ein reines Drag Race bei dem der gewann der am tiefsten schnell fahren konnte.

Nun kehrt man Les Sables d’Olonne den Rücken und es geht wieder gen Norden und man lässt die Île d’Yeu (wahrscheinlich nachts) rechts liegen und findet sich am Morgen oder Mittag des dritten Tages wieder vor der Entscheidung was man mit der Belle-Île anstellt. Hier stellt sich wieder das Risiko Flautenloch aber auch die Gezeiten können entscheiden ob es sich lohnt die Belle-Île westlich oder östlich zum umfahren.

Nachdem wir die Belle-Île hinter uns gelassen haben geht es weiter gen Norden bis hoch zur Île de Groix vor Lorient die man wahrscheinlich Abends oder Nachts des dritten Tags erreicht und rundet.
Das Runden der Nordspitze ist gerade nachts spannend weil die West- und Nordküste kaum besiedelt ist und aus hohen Klippen besteht die nicht betonnt oder beleuchtet sind. Nur der Leuchtturm Pen Men wirft zuverlässig seinen Leuchtkegel durch die Nacht.
Nun geht’s auf der Ostseite der Île de Groix wieder nach Süden. Hier muss man Tide und Windrichtung abwägen, die Insel erzeugt einen deutlichen Leeschatten und gerade bei wenig Wind kann es sich lohnen eher in Richtung Festland zu fahren um mehr Brise zu haben. Doch auch die Gezeitenströmung ist bei der Île de Groix nicht zu unterschätzen so dass es bei gutem Wind und Gegenstrom auch Sinn machen kann die Buchten der Insel auszufahren um dem Strom auszuweichen. Ausgelegte Fischerkörbe und Felsen unter der Wasseroberfläche machen diesen Teil des Rennens spannend, hier macht es sich bezahlt wenn man vorher genug Energie getankt hat.

Die Île de Groix lassen wir nun hinter uns und fahren weiter nach Süden in Richtung Île de Quiberon und Belle Île, wahrscheinlich in der Nacht. Hier ist jetzt wieder die Entscheidung gefragt, je nach Gezeiten wieder im “Kanal” zu bleiben oder gleich südlich der Halbinsel Quiberon wieder in Richtung Festland abzubiegen.

Jetzt nur noch ein Flach runden und dann geht es wieder zurück in die Bucht von Pornichet ins Ziel.

Die Herausforderungen bei diesem Rennen sind für mich die Länge (zu lang um komplett wach zu bleiben, zu kurz um sich längere Schlafetappen erlauben zu können), die Temperaturen (gerade nachts wird es noch empfindlich kalt, tagsüber aber schon mal recht warm) und die vielen taktischen Entscheidungen wegen der vielen Inseln die gerundet werden.

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