Es ist ca. eine Woche her seit ich die Ziellinie des Pornichet Select 6.50 überfahren habe und komme nun endlich dazu mal aufzuschreiben wie das Rennen lief.
Bevor ich damit beginne aber erstmal einen herzlichen Dank an Björn Freels der euch so hervorragend mit Infos hier im Blog versorgt hat während ich unterwegs war. Ich fand’s super mir die Artikel im Nachhinein durchzulesen und zu sehen wie gut er sich in die Situation im Rennen reinversetzen konnte (kein Wunder nebenbei, er hat die ja alle schon gesegelt).
Nun aber zum Rennen. Meine Vorbereitungen liefen in der Woche vor dem Start recht gut so dass ich mir den Freitag komplett für die Vorbereitung der Navigation “freinehmen” und ein schönes Roadbook erstellen konnte.
Samstag dann um 7 aufgestanden, gefrühstückt, das letzte Wetter abgeholt und zum Morgen-Briefing gegangen, dann wurden wir auch schon rausgeschleppt.
Die Zeit vor dem Start verbrachte ich damit noch einmal den scheinbaren Windwinkel zu kalibrieren, was zu Essen und den Spi vorzubereiten, ausserdem musste noch mein Satellitentracker getauscht werden.
10 Minuten vor dem geplanten Start schlief der Wind komplett ein und mit etwas Verspätung starteten wir dann etwas hektisch mit einem Downwind-Start. Ich kam recht gut über die Linie und auf dem folgenden “Bananen”-Kurs entlang des Strands in Pornichet war ich in den Top 10 unterwegs.
Als wir die Ansteuerungstonnen der Bucht hinter uns gelassen hatten begann nun eine Kreuz an der Küste entlang nach Westen bei dem mein Autopilot sich höchst seltsam verhielt und mehrfach selbständig wendete. Als Grund stellte sich heraus dass die Logge (der Sensor der die Geschwindigkeit durchs Wasser misst) defekt war denn sie zeigte Werte zwischen -12 und +20 Knoten an. Das führte dazu dass der Pilot nicht wusste wie viel Ruder er legen sollte bzw. glaubte der Pilot beim vermeintlichen Rückwärtsfahren auch das Ruder entgegengesetzt legen zu müssen.
Nach einigen Stunden “Rock-Hopping” entlang der Küste stand nun die Frage an wann man den Absprung in Richtung Belle Île macht und ich entschied mich weder für die erste Gruppe noch die zweite sondern wagte allein den Weg was sich nicht auszahlte wie sich zeigte als sich die Boote südlich von Houat wieder begegneten.
Im Kanal zwischen der Île de Quiberon und Belle Île positionierte mich auf der falschen Seite des Drehers und wurde nach hinten durchgereicht. Die Tatsache dass ich aufgrund des Autopiloten keine Code0 setzen konnte half hier auch nicht direkt.
Nach Birvideaux wurde der große Spi gezogen und wir machten uns auf den Weg nach Süden.
Weil der Wind direkt von hinten kam war Kreuzen vor dem Wind angesagt und ich machte erstmal einen Schlag nach draußen um später auf Belle Île zuzuhalsen.
Auch bei diesen Bedingungen funktionierte der Autopilot leidlich so dass ich von Hand steuerte bis wir Belle Île hinter uns liessen.
Morgens um halb drei Uhr am Sonntag spitzte der Wind an und ich musste auf die Code 5 wechseln. Als ich endlich den großen Spi herunterbekommen hatte saß ich im Cockpit und war frustriert: mit diesem Autopiloten würde das Rennen qualvoll werden.
Ich ging zum x-ten Mal die Konfiguration des NKE Systems an Bord durch bis ich endlich die Option fand um den Piloten auf das GPS umzustellen. Damit verlässt sich der Pilot nicht mehr auf den kaputten Sensor sondern auf die Geschwindigkeit die er vom GPS gemeldet bekommt. Das ist zwar ziemlich träge aber immerhin.
Endlich hatte ich wieder einen einigermaßen funktionierenden Piloten der zwar vor dem Wind immer noch nicht zuverlässig war aber wenigstens am Wind und beim Reachen relativ gut steuerte.
Durch den langen Segelwechsel und die Technikprobleme hatte ich zwar ca. 2 Meilen auf die Gruppe vor mir verloren aber nun war Druck im Schiff und während das Boot mit ca. 6 Knoten in Richtung Ile d’Yeu fuhr konnte ich mich ein wenig schlafen legen…
Fortsetzung folgt